Samstag, 23. April 2011

Der Jagdterrier, das etwas andere Rasseportrait

von Robert Hoffmann

Stellen Sie sich einmal vor, Sie betreten abends eine Bar. Ihre Laune ist blendend, Sie fühlen sich begehrenswert, attraktiv, charmant, voller Esprit. Sie schauen sich um und dann sehen Sie SIE. Die ultimative Traumfrau. (Leserinnen ersetzen das „Sie“ bitte durch „Ihn“) Sie zaubern Ihr bestes Lächeln ins Gesicht, laden sie zu einem Drink ein und Sekunden später verfallen Sie schlagartig aus Ihrem Hochgefühl in tiefste Depression. Denn Ihnen wird mit schonungsloser Nonchalance klar gemacht, dieses Top – Model mit zwei Doktortiteln spielt in einer ganz anderen Liga als Sie. Jeder Annäherungsversuch kann nur mit einer Katastrophe enden.
Sie haben diese Katastrophe nie erlebt? Sie besuchen keine Bar, keine Diskothek? Kein Problem, dann verlieben Sie sich doch einfach in einen Jagdterrier.
Macht man sich von Rassebeschreibungen frei, die meistens doch etwas "kundenorientiert" formulieren, sondern sieht den Jagdterrier wie er ist, kommt man zu der Erkenntnis, dass diese Rasse nichts, aber auch absolut nichts in Nichtjägerhaushalten zu suchen hat.
Der Jagdterrier will jagen, will packen, will Beute machen. Bekommt er diese Arbeit nicht, sucht er sich 14 bis 18 Stunden täglich Ersatzbeschäftigungen, die meistens nicht mit den Vorstellungen des Halters konform gehen, von denen der Jagdterrier aber nicht abzubringen ist. Versucht man das trotzdem, ist meistens die Hose oder der Ärmel kaputt. Was da drin steckt, häufig auch. Härtere und schmerzunempfindlichere Hunde als Jagdterrier habe ich nie gesehen. Treulosere auch nicht. Sie halten sich ihre Menschen nur, um von Jagd zu Jagd transportiert zu werden und weil sie die telefonischen Einladungen nicht selbst annehmen können.
Die sprichwörtliche Härte der Terrier ergibt sich aus ihrem hauptsächlichen Betätigungsfeld. Der Jagdterrier wird vorwiegend bei zwei Arbeiten eingesetzt, nämlich beim Sprengen, also der Baujagd, und bei der Jagd an Schwarzwild. Bei der Sprengerei zeigt er wesentliche Unterschiede zum dabei ebenfalls eingesetzten Teckel: Der Teckel jagt unter Tage an Fuchs, selten am Dachs, da der Dachs den Teckel einzugraben vermag. Teckel machen unter Tage solange Krach, bis der Fuchs den Bau verlässt. Falls der Fuchs die schützende Burg überhaupt nicht verlassen will, kann es auch zu gelegentlichen Raufereien kommen. Dem Jagdterrier ist egal, ob er an Fuchs oder Dachs jagt. Er wird höchst selten vom Dachs eingegraben, denn i.d.R. lebt der Dachs nicht mehr lange genug, um seinen Gegner einzugraben. Findet der Jagdterrier im Bau einen Fuchs und der verlässt nicht sofort seinen Bau, ist es meistens um ihn geschehen.
An Sauen ist es ähnlich. Während Stöberhunde wie Bracke, Spaniel oder Wachtel einzeln arbeiten und Wild vor die Schützen bringen, neigen Jagdterrier zum Beischlagen, also zu gemeinschaftlichem jagen, und stellen Sauen deshalb mehr oder weniger regelmäßig. Damit ist der Hundeführer gezwungen, den vielen eine Sau stellenden Hunden zu helfen und die Sau zu erlegen. Dass er dabei von den Hunden gelegentlich mit der Sau verwechselt wird, ist selbstverständlich und macht das Ganze nicht unbedingt reizvoller.
In der Haltung verlangt der Jagdterrier Konsequenz, vor allem, wenn kleine Kinder im Haus sind. Dann verlässt entweder der Jagdterrier konsequenter Weise den Zwinger nicht oder der hoffnungsvolle Nachwuchs bleibt konsequenter Weise im Kinderzimmer. Anders wäre es mir jedenfalls zu gefährlich. Auch zwischen HF und Hund ist Konsequenz erforderlich: Nachdem der Hund morgens wach wurde, verlangt er vom HF die Konsequenz, sofort und unmittelbar zur Jagd zu gehen. 7 Tage in der Woche, 365 im Jahr. Weniger ist dem Hund zu wenig.
In der Führung ist der Jagdterrier problematischer als die meisten anderen Rassen. Mit Zwang geht gar nichts, denn Schmerz interessiert den Jagdterrier nur insoweit, dass er das/den entfernt, der ihm Schmerz verursacht. Also muss man ihn locken und verführen. Wer genug Sauen im Revier hat, kann das, indem er dem Hund jeden Tag eine spendiert. Andernfalls wird `s schwierig, denn - s.o. - etwas anderes als schlafen, fressen oder jagen kommt für Jagdterrier überhaupt nicht in Frage. Er ist durch und durch Profi.
Nun könnte man meinen, alle Jagdterrier seien verrückt. Das ist zweifellos nicht so. Es soll welche geben, die annähernd normal sind, nur, ich habe in rund 40 Jagdjahren keinen gesehen. Aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben. Die Jägerei kennt die Probleme des Jagdterriers, anders ist das vehemente Zunehmen des Westfalenterriers nicht zu erklären, denn diese Kreuzung aus Jagdterrier, Lakeland - und Foxterrier zeigt die Nachteile des Jagdterriers hinsichtlich Unführigkeit und Schärfe nicht so ausgeprägt. Sehr viele Hundeführer sind inzwischen auf diese Neuzucht umgestiegen und sehr zufrieden. Als Familienhund ohne jagdliches Arbeitsfeld sind sie aber genau so ungeeignet.
Verschlägt es einen Jagdterrier in einen Nichtjägerhaushalt, potenzieren sich die Probleme. Aus dem Schwererziehbaren wird ein unzufriedener Schwersterziehbarer. Die Folgen sind jedem klar. Deshalb sollte die Unterbringung bei Nichtjägern in jedem Fall nur eine vorübergehende sein. Ein Hundeleben hält 10 bis 15 Jahre und 10 bis 15 Jahre einen Triebtäter im Hause zu haben, ist der ersprießlichsten Zustände keiner.
Nun wird garantiert irgendjemand kommen und dagegen halten, ich würde übertreiben. Der kennt dann jemanden, der einen weiß, dessen Schwester einen Schwager hat, der vor vielen Jahren einen Jagdterrier als Familienhund besaß und in Frieden und Eintracht lebte. Ich nehme das dann mal so hin, aber sehen möchte ich es schon gerne. Gäbe es diesen Jagdterrier tatsächlich, nähme ich ihn und seinen Besitzer mit zur Drückjagd, zeigte beiden eine Sau und dem HF würden die Nichtigkeiten seiner pädagogischen Bemühungen sofort klar. Die Uhr der Erziehung würde schlagartig wieder auf null gedreht.

Sollten Ihnen also jemals eines dieser zwei – oder vierbeinigen Top – Models begegnen, verzichten Sie auf jeden Annäherungsversuch. Wenn `s gar zu schwer fällt, bestellen Sie sich lieber einen Underberg. Das kommt erheblich billiger und der bittere Nachgeschmack hält nicht so lange an.

Wieder ein WWW-Fundstück, viel Spaß,
Stefan

Freitag, 15. April 2011

Anruf eines Hundebesitzers bei seiner Hundeschule ( Achtung . Satire )


- Gruber, schönen guten Tag Frau Klein

Tach Herr Gruber. Na, wie macht sich Ihr Balthasar? Kommen Sie voran?

- Deswegen rufe ich an. Balthasar hat sich in meine Wade verbissen und schüttelt sie.

Oh. Das ist ein Rückschritt. Aber wir wussten ja, dass das ein langer Weg werden kann.

- Ja. Ich weiß. Aber was mach' ich jetzt? Hölle, tut das weh!

Herr Gruber. Sie müssen Ihre eigenen Befindlichkeiten ein wenig zurückstellen.
Wie tief beißt Balthasar gerade zu? Mehr als die Hälfte eines halben Hundezahnes?

- Moment. Ich schau' mal....Ja! Und es blutet stark.

Dann ist es schon Beißgrad 4. Okay.
Das ist eindeutig aggressiv.
Haben Sie schon versucht, Balthazar mit Gewalt wegzuzerren, oder ihn zu schlagen?

- Selbstverständlich nicht!

Gott sei Dank! Sehr gut. Negative Eindrücke bleiben beim Hund stärker haften, als Positive.
Das sollten wir auf jeden Fall vermeiden.

- Auuuuua! Aaaaaah!

Herr Gruber. Bitte!
Natürlich darf Ihr Hund spüren, dass Ihnen das nicht gefällt. Aber achten Sie bitte darauf, ihn nicht zu verstören.
Er kennt solche lauten Töne von Ihnen doch gar nicht, und das könnte ihn aus seinem seelischen Gleichgewicht bringen.

- Ja, ja. Schon okay.

Wie weit ist das "Aus" schon gefestigt, Herr Gruber?

- Eigentlich gar nicht - boooaaah, tut das weh! - der Schlingel macht nur "Aus", wenn er dafür sein Lieblingsleckerlie bekommt, und selbst dann nicht immer.

Okay, dann scheidet das aus. Wir geben Kommandos nur, wenn wir Sie auch durchsetzen können. Nichtwahr, Herr Gruber?

- Ja, klar.

Dann müssen wir ausnahmsweise einmal eine etwas gröbere Methode anwenden, Herr Gruber.
Sagen Sie "Nein!". Energisch, aber nicht böse oder drohend. Nur so laut, dass er verblüfft ist.
Balthazar ist ein ängstlicher Hund. Wir wollen den kleinen Racker ja nicht traumatisieren.

- Nein, nein. Natürlich nicht! In Ordnung, ich probier's.
- Balti, Nein!

Was macht Balthasar?

- Er schüttelt.
- Ingeboooorg! Würdest Du bitte mal mein Blut vom Boden aufwischen? Balthipupsi bekommt ja ganz nasse Pfoten!

Herr Gruber. Ich denke, da hilft dann nur noch Ignorieren.
Vermeiden Sie jeden Blickkontakt, sprechen Sie nicht mit ihm, berühren ihn nicht und unterlassen alles, was sein Verhalten belohnen könnte.

- Ich kann sowieso kaum noch gucken, und das Sprechen fällt mir schwer. Ich werd' auch sehr müde. Durch den Blutverlust wahrscheinlich.

Aha. Verstehe. Also dann bitten Sie doch Ihre Frau, dass Sie mit dem Klicker und einem Leckerlie bereitsteht.
Sobald er das Interesse verloren hat und los läßt bitte sofort mit Klicker und einem Leckerlie positiv verstärken.
Dabei ist das timing sehr wichtig, aber das wissen Sie ja.

- Herr Gruber?....Herr Gruber?

- Hier ist Frau Gruber. Mein Mann ist gerade ohnmächtig geworden. Aber ich habe alles mitgehört und hab' Klicker und Leckerlie schon in der Hand!

Klasse, Frau Gruber! Das wird schon. Sie sind auf dem richtigen Weg.

- Danke, Frau Klein , Sie haben uns sehr geholfen

Diese nette Geschichte habe ich ohne Verfassernennung im WWW gefunden. Wenn es Probleme gibt, bitte melden, wird dann gelöscht.

Stefan

Donnerstag, 14. April 2011

Die Entstehung von HUNTING DOGS

Der Mensch machte sich bereits im Altertum die verschiedensten Anlagen der Hunde zu Nutze, die herausragenden Sinnesleistungen und die Lernfähigkeit wurden schnell erkannt und gefördert.
Hunde wurden zur Unterstützung vieler menschlicher Tätigkeiten geschult und entsprechend der Nutzung gezüchtet, sei es als Zugtier, als Schutzbegleiter, als Herdenschutz, als Jagdunterstützung um nur einige wenige zu nennen. Die unterschiedlichen Rassemerkmale wurden durch Selektion und Zucht in den vergangenen Jahrhunderten immer mehr verfeinert. Hunde sind also in erster Linie gezüchtet worden um gewisse Aufgaben zu übernehmen. Wenn man sich umhört, werden zum Beispiel schnell der deutsche Schäferhund als  Polizei- und Schutzhund, der Bernhardiner als Rettungshund oder der Husky als Schlittenhund genannt. Die wenigsten Hundehalter machen sich bewusst Gedanken, was da eigentlich als Haustier gehalten wird, der Yorkshire Terrier beispielsweise ist als Rasse früher zur Kaninchenjagd genutzt worden und seine eigentliche Aufgabe war es die Städte von Ratten und Mäusen zu befreien, ob Herr Moshammer das wusste ?
In der Gegenwart ist so manche Rasse aus den verschiedensten Gründen zu sogen. Modehunden geworden, sei es der Retriever, der Labrador, der Weimaraner oder auch der Terrier in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen – eines haben diese Hunde gemeinsam, die Rassen sind seit langer Zeit in ihren Instinkten und körperlichen Leistungsfähigkeiten reine Jagdhunderassen mit einem hohen Maß an Arbeitswillen.
Ist Hundi nun mit seinem Herrchen unterwegs und Dackelchen verschwindet in jedem Erdloch, Terrier hetzt die Hasen  oder Labbi taucht in jede Pfütze wird geflucht, gezittert, verzweifelt – das sich der Hund einfach nur seiner natürlichen Bestimmung hingibt, seine „Arbeit“ macht, wird Herrchen/Frauchen selten bewusst.
Was tun?  Um diese hochspezialisierten Hunde artgerecht zu halten brauchen sie geistige und körperliche Auslastung, erst dann sind sie zufrieden und ausgeglichen. Der Jagd dürfen sie allerdings nicht nachgehen, das besagen die entsprechenden Bundes- und Landesgesetze.
Viele Jagdhunderassen werden seit einigen Jahren endlich entsprechend ihrer Fähigkeiten geschult und eingesetzt, als Rettungshunde, Blindenhunde oder Drogensuchhunde finden sie ihre Befriedigung außerhalb der Jagd.
Ich habe mich in den vergangenen Jahren erfolgreich mit der Hundeausbildung zu Jagdzwecken beschäftigt, die Ausbildungsmethoden bekannter Spezialisten auf diesem Gebiet kommen zur Anwendung (z.B. Hegendorf, Markmann, Tabel, Fichtelmeier u.a.). Nachdem einige interessierte Nichtjäger nach sinnvoller Beschäftigung ihrer Vierbeiner fragten, begann ich mich mit der artgerechten Alternativausbildung zu beschäftigen, hieraus entwickelte sich das derzeitige Kursangebot von HUNTING DOGS.
Information erhalten Sie unter 01577-4682076 oder huntingdogs@ymail.com.
Kurse finden auf dem eigenen Übungsgelände und in ausgesuchten Revierteilen der Umgebung statt.   Für den Bereich Berlin/Brandenburg steht mit das Lehrrevier des Lehrprinz e.V. zur Verfügung.
Alle Ausbildungseinheiten außer Welpen- und Junghundgruppe werden mit maximal sechs Paaren belegt.

Das Angebot von Hunting Dogs ist eine rein private, nicht kommerzielle Initiative ohne Gewinnerzielungsabsicht. Zur Deckung der Selbstkosten werden die Einheiten jedoch mit einer 
geringen Gebühr belegt die abhängig ist vom jeweiligen Aufwand !

Stefan

Donnerstag, 7. April 2011

Kleo kommt in´s Haus

 Das soll also mal meine Kumpeline werden - naja, ob aus dem Kneuel wohl mal ´n ordentlicher Hund wird ?
 Hey - die wächst und zwar ständig in meinen Korb hinein - Frechheit .
 Die Chefin hat einen Bock erlegt und Kleo findet das ungemein spannend.











So langsam wird sie größer - Zu jeder möglichen Zeit streifen wir durch´s Revier und erklären Kleo die Welt. Sie kann jetzt schon alle Grundbefehle zuverlässig ausführen.
 Das Apportieren wird geübt und klappt schon sehr gut.
 Beim Üben mit der Reizangel lernt Kleo das Vorstehen und den Triller kennen.
 Triller - Down ! Das klappt doch super. Noch arbeiten wir mit der Reizangel, doch schon bald werden wir auf größere  Entfernungen arbeiten. Mit dieser Notbremse werden wir in jeder Situation zuverlässig gestopt.                                                                                
Sieht sie nicht toll aus ?  Bald ist die Jugendprüfung, Kleo ist jetzt fast ein Jahr alt .

Wie alles begann

Im Juli 2007 bin ich als Junior von Arnhoj geboren, drei Monate später bekam meine Familie Besuch von ein paar Zweibeinern. Mit dem Einen habe ich mich sofort verstanden und ich beschloß ihn als meinen zukünftigen Jagdgenossen zu adoptieren . In den darauf folgenden Jahren haben wir dann viel geübt, ich habe eine Menge gelernt und viele Prüfungen gemacht.
Nach meiner Bauprüfung im August 08 habe ich gleich darauf im September die Zuchtprüfung bestanden. Mein Chef hat mit mir dann noch die ganze Zeit weitergeübt, wir haben apportieren gelernt, das Finden von verwundetem Wild, das Anzeigen und Aufscheuchen von verstecktem Wild an Land und im Wasser und vieles mehr. Im September 09 war es dann soweit, ich habe meine "Meisterprüfung" bestanden.
Suchensieger

Mein Chef hatte ja schon ein paar Vorgänger und so auch ne Menge Erfahrung mit Hunden . Irgentwann wurden wir dann Ausbilder für eine Menge neuer Jagdkumpels, denen wir geholfen haben ihre Prüfungen zu bestehen.
Ich kann es nicht abwarten
Das macht manchmal echt fertig
Es waren viele spannend Abenteuer auf Jagden in MeckPom, im Sachsenwald, in Holstein und in Brandenburg, wie die hier zum Beispiel. Auch bei den Lehrgängen ist so einiges passiert, was hier so nach und nach erzählt werden soll.                                                       Viel wichtiger ist aber Folgendes: Im Sommer 2010 kommt eine neue Kumpeline in´s Haus, Deutsch Kurzhaar Mädchen Kleo. Kleo muß ´ne Menge lernen und ich bringe es ihr bei. Wenn Ihr ab und zu hier vorbei schaut, werdet Ihr neues lesen, von mir, von Kleo und was sonst noch so passiert in Chefe´s Hundeschule.