Azubis




Sally



" Ich habe seit 6 Monaten eine ca. 3 - 4 jährige Border / Parson Russell Mix (?) Terrier (!) Hündin.

Nun nach einem halben Jahr lässt sie den Terrier raus und jagt alles, was ihr in die Quere kommt. Sie jagt auf Sicht und geht auch gerne stöbern.

Sally ist mein erster Hund und ich wollte explizit keinen jagenden Terrier. 

Sally hatte in meiner Gegenwart dreimal Jagderfolg: das erste Mal ist sie für mich völlig überraschend losgesprintet, einem lebensmüden Kaninchen hinterher, hat dieses geschnappt und mir gebracht (na danke), das zweite Mal hat sie im Gebüsch gejagt und muss ein Kaninchen gehabt haben, denn sie hatte eine blutige Schnauze. Das dritte Mal hat sie sich hier im Hafen (ich arbeite auf einem Schiff), auf dem Deich mit einer Ratte einen richtigen Kampf geliefert. Im Nachhinein habe ich Kontakt zu einer Pfleegestelle gehabt - da hat sie auf dem Hof zwei Hühner gerissen."

Diese Aussagen sind Zitate aus dem Erstkontakt zu Sallys Frauchen.

Januar:

Bei eisigen Temperaturen lerne ich die Hündin kennen, ein wieselflinkes, blitzgescheites Fellknäuel.


Wir werden ab März mit Sally arbeiten und hier darüber berichten.


                                                                    Justus

Welsh Terrier Justus  kommt mit in die Gruppe. Auch er ist ein Hamburger Jung mit starken Jagdambitionen, ein sichtlich eigener Kopf macht dem Frauchen dazu noch zu schaffen.


September 2013: Justus und sein Frauchen sind fleißig gewesen, er hat die Leinenbefreiung für Hamburg bestanden und große Fortschritte gemacht. Was wir gemacht haben, findest du hier.


                                                                     Raul



Im Oktober letzten Jahres bin ich mit meinen Hunden, wie jeden Tag, im Freilauf. Unsere Runde ist immer unterbrochen mit einfachen Gehorsamsübungen und Suchspielen.


An einem Freitag rauscht ein riesen, schwarzes Etwas auf mich zu, steigt steil in die Höhe und stempelt mit der Nase meine Stirn – Raul, ein ungestümer Misch aus Weimaraner und Labrador, ist eigentlich lammfromm und ein fröhlicher dreijähriger Rüde. Er selber ist der Meinung ein 45 kg wiegender Pekinese zu sein und findet es äußerst umwerfend, im wahrsten Sinne, alles und jeden niederzukuscheln .


Das Problem, so seine Führerin, ist das Ziehen an der Leine. Schon häufiger riss er sich samt Leine los und preschte unkontrolliert los – das ist bei einem Stadthund an einer befahrenen Straße schon etwas problematisch. Wir beschließen zunächst einmal wöchentlich intensives Führungstraining zu machen. Schon am ersten Tag wird ersichtlich wo das Problem liegt. Raul führt und macht was er für richtig hält, seine eigentliche Chefin ist machtlos und ergibt sich ihrem Schicksal.                                                                                                                    Nach nur einer guten Stunde, vielen Leckerli und auch einigen konsequenten „Hinweisen“ geht der schwarze Bulldozer recht manierlich an der Leine bei Fuß, in einem Stangengehölz lernt er sich auf den Führer zu konzentrieren. Mit der Vorgabe zu täglichen Übungseinheiten und stets kontrolliertem und konsequenten Handeln verabschiede ich das Gespann bis zur nächsten Woche.


Ein Netzfundstück bis ich ein "echtes" Raulprtrait habe





Eine Woche später, gleicher Ort, gleiches Gespann. Raul springt aus dem Auto, Raul zieht, Raul macht was er will.

„ Was und wie habt ihr geübt, seit dem letzten Mal?“ frage ich, „ Es ging nicht, zu kalt, zu glatt, keine Zeit…“, ist die Antwort. Ok – wieder die Grundübungen, Raul weiß  genau wie er sich verhalten soll, im Apell stehend ist er konzentriert und arbeitet gut mit, im Freilauf ist er vorsichtiger mit Anderen, Abrufübungen funktionieren sichtlich besser.

Verlasse ich das Gespann und beobachte aus der Ferne ist wieder alles beim alten Rollenspiel, das Problem ist wieder einmal am oberen Ende der Leine.

Ein eingehendes Gespräch soll helfen, Frauchen zeigt sich einsichtig und gelobt Besserung.  Wir verabreden ein Treffen in Rauls Zuhause, dort möchte ich den heimischen Umgang beobachten und Rauls Umgebung sehen.

Die Spannung steigt.

Eine weitere Woche später, noch 14 Tage bis Weihnachten, ich drücke auf die Klingel und sehe schon durch die Milchglasscheibe der Haustür den schwarzen Schatten, Frauchen öffnet und Raul stürmt auf mich zu …  „Super“, denke ich, „alles richtig gemacht …. Zuhause ist alles gut … ja, nee...“ „ Was und wie habt ihr geübt, seit dem letzten Mal?“ frage ich, „ Es ging nicht, zu kalt, zu glatt, keine Zeit…“, ist die Antwort. Déjà-vu?

Nach zwei weiteren Einheiten und der Gewissheit hier nicht mehr helfen zu können nehme ich erneut die Führerin ins Gebet, ich erkläre mit klaren Worten das wir ohne ihre Bereitschaft zu arbeiten und zu üben nicht weiterkommen.

Ich habe bis heute nichts mehr gehört, weiß aber aus sicherer Quelle das Raul immer noch der Chef im Rudel ist.


Wie heißt es so schön? Von Nichts kommt Nichts. In diesem Sinne ….






                                                  Lina


Die Parsonhündin kenne ich schon als Junghündin, immer gut drauf, aufgeweckt und intelligent - aber auch selbstbewusst, fordernd und leicht eingeschnappt. Ich lernte die beiden in einem meiner Vorbereitungskurse für die Jagdeignungsprüfungen kennen, Linas Führer war damals noch sehr jung und unerfahren, wir haben es aber geschafft das Lina die Junghundprüfung als Beste bestand.
Im darauffolgenden Jahr konnte ich Lina aus verschiedenen Gründen leider nicht begleiten.
Zwei Jahre später traf ich aber beide wieder, ich war als Verbandsrichteranwärter bei einer Gebrauchshundeprüfung anwesend und Lina war eine der Kandidaten zur Prüfung. Diese zweitägige Prüfung ist die Königsklasse bei Jagdhunden, der Meisterbrief.

Leider hat Lina die Prüfung 2012 nicht bestanden, sie hatte sichtliche Abneigung gegen Stöberarbeiten. 





Am letzten Tag der Prüfung hatte Lina zwar die Brauchbarkeitsprüfungen ihrer Rasse alle bestanden, die GP allerdings nicht - lange Rede kurzer Sinn, Lina und ihr Führer beschlossen noch am Prüfungstag sich im Frühjahr 2013 bei mir zu melden um die Ausbildung zur GP zu wiederholen.
Im Frühling begannen wir mit der Ausbildung, im September sollte Prüfung sein. 



Den Bericht und das Ergebnis unserer Arbeit findest du hier.



















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