Ausbildung

Artgerechte Beschäftigung bedingt absoluten Gehorsam, denn auch bei nichtjagdlichen Arbeiten sind die Hunde nicht immer angeleint. Wir beginnen also mit dem Gehorsamstraining :

Leinenführigkeit
Freies Ablegen und Bleiben
Abrufen und Kommen aus dem Spiel
Nur ein paar Beispiele, die Übungen werden vorgeführt, von den Fürhern vertieft und Zuhause gefestigt. In der darauffolgenden Einheit erfolgt die Lernkontrolle und ggfls eine Aufarbeitung.

In den Pausen besprechen sich die Menschen wärend die Hunde sich  .... ähh ...
Pause
den Lernstress abbauen ...


                          Ausbau des Gehorsams und Einführung von Ablenkungsarbeiten


Wenn die Grundlagen sitzen kommen die Fortgeschrittenenübungen , wie zum Beispiel :

Einführung in die Nasenarbeit



Vorübungen zur Entfernungskontrolle ("Down")




Er macht es nicht ..... DOCH, er macht es ..




Ein erfahrenes Vorbild ist immer dabei

Das sind nur einige wenige Beispiele. Wir arbeiten in der Gruppe sooft es geht mit erfahrenen Jagdhunden die als Beispiel und Vorbild dienen.

Erfolge und Misserfolge liegen nah beieinander, er E-mail Kontakt hilft dabei weiter :

16.6. :

Hallo STefan,
gestern noch bestimmt 40x, heut bestimmt 20 x geübt. Das, was sie zuverlässig tut: Ohren anlegen und Schmollmund zeigen. Gibt es einen Knoten, der da platzt und plötzlich schnackelts? Denn ich glaube schon, dass sie weiss, was ich will. Blöde Nuss. Ich bleibe dran, aber mit den Oberschenkeln hattest du Recht...
Wobei, heute in Scharbeutz war sie super. In dem riesigen Freilauf jederzeit aus Spiel und Kommunikation abrufbar und die meiste Zeit bei Fuß. An der Ostsee wieder der zappelige Besen, der nur fiept und ins Meer will… Strandurlaub kann ich die nächste Zeit wohl mal knicken…. Aber jetzt erstmal das DOWN. Grrrrrrrr.
Beste Grüße

25.6.:

Hallo Stefan,
heute wollte sich Sally in einem Moment meiner Unachtsamkeit und Leineschleifenlassens in die Büsche davon machen. Ich habe ein lautes SALLY gebrüllt, mit demselben Impetus, wie ich ein DOWN brüllen würde. Und…. ja…. tatsächlich…… sie hat sich auf den Boden gelegt und ich konnte sie abholen. Dabei habe ich explizit nicht den Down Befehl verwendet, weil ich daran gar nicht gedacht hatte….
So ein feiner Hund!
So ein feines Frauchen!
UND
So ein feiner Trainer!
Schönen Urlaub und liebe Grüße

Beide Mails mit freunl Genehmigung von Sallys Frauchen.


Fazit : Übung macht den Meister ....



                                         Jagdliche Ausbildung


                                               Lina die Parsonhündin mit der Stöberaversion



 


Bei der Prüfung im vergangenen Jahr wurde es offensichtlich, Lina war extrem an ihren jungen Führer gebunden und mochte sich nicht lösen, das so überaus wichtige Stöbern nach Wild im Unterholz und im Schilf war so garnicht ihr Ding. Alle anderen Aufgaben schaffte sie mit Bravour.
Um Lina bei der Jagd zu beobachten und ihr Verhalten kennzulernen nahm ich Hündin und Führer bereits im Herbst mit zu einigen Drückjagden.
Lina löste sich nur ungern und wenn, dann nur in Sichtweite ihres Herrchens, für die Stöberjagd nicht gerade toll. Manchmal allerdings ging sie mit den anderen Hunden doch etwas weiter mit, woran lag das ?

Weitere Beobachtungen zeigten, dass sie dichtes Unterholz und unübersichtliche Dickungen mied - die allerdings sind eigentlich ihre feste Aufgabe, denn dort drückt sich das Wild und soll herausgebracht werden.

Wir entwarfen einen Schlachtplan und begannen im Frühsommer miteinander zu arbeiten.

Lina spielt gerne und das apportieren gehört zu ihren Lieblingsaufgaben. Wir begannen also mit spielerischen Apportaufgaben, dazu nutzten wir umzäunte Gebiete mit unterschiedlichem Bewuchs zu Land und auch im Wasser. Das Apportel wurde zunächst, wie bei einem Ballspiel, sichtig geworfen und Lina musste bringen, bald schon begannen wir das Apportel zu verstecken und Lina zum Suchen und Bringen zu schicken. Diese Aufgaben erledigte sie schnell und gut, im weiteren Aufbau begann wir bewusst schwierigeres Gelände auszusuchen und die Aufgaben zu steigern. Arbeiten mit unterschiedlichen Apporteln, mit und ohne Ablenkung, wechselnde Entfernungen und noch einiges mehr wurden in die Übungen eingebunden.
Lina steigerte sich sichtlich, wenn es auch oft tagesformabhängig war.

Motivation von Hund und Führer, klare Arbeitsanweisungen und "Hausaufgaben" ließen die Zeit verstreichen und bald war der August gekommen. Etwa sechs Wochen vor der angepeilten Prüfung begannen wir den gesamten Prüfungsablauf in die Übungsnachmittage einzubauen.
Jagdhundeführer wissen um den hohen Anspruch einer Gebrauchsprüfung und Lina sollte bestmöglich vorbereitet werden.
Um breit gefächert zu arbeiten verlegten wir unsere Arbeiten in unterschiedliche Reviere befreundeter Jäger.
Immerwieder wurde noch an Kleinigkeiten korrigiert, wurde die Hundedame motiviert und ihr alles abverlangt.

Ende September war es soweit, Gebrauchsprüfung - aus der Entfernung mitfiebernd bekam ich einen bestandenen Prüfungsteil nach dem anderen übermittelt, am zweiten Tag waren nur noch drei Hunde im Rennen, die anderen waren bereits ausgeschieden - Lina war noch dabei.
Am Ende des Tages kam die Vollzugsmeldung - Lina hatte bestanden. Dazu ein kräftiges Weidmannsheil von mir an Hund und Führer - die Mühe hat sich gelohnt.


Urkunde und Leistungsbewertung von Lina










2 Kommentare:

  1. Sally und ich haben in diesem Stefan-Antijagd-Trainings-Sommer sehr viel gelernt:
    An erster Stelle steht sicherlich die Erkenntnis, dass ein Jagdhund ein Jagdhund ist und immer und in alle Zukunft die Jagd im Mittelpunkt des gemeinsamen Lebensweges stehen wird (oh wie pathetisch…). Direkt danach kommt die Erkenntnis, dass Arbeiten mit (m)einem Terrier große Freude macht, viel zum Lachen bietet, vieler Flüche bedarf, Konsequenz und Fleiß irgendwann, wenns der Terrier dann will, auch zum Erfolg führen. Durch die Arbeit hat sich Sallys und meine Beziehung sehr verbessert: wir sind ein gutes Team geworden, das in vielen Situationen gut mit dem Jagdtrieb zurecht kommt.
    Wir haben noch lange nicht ausgelernt und werden auf ewig trainieren ;-). Wir kommen vorwärts. Danke Stefan, dass Du uns mit viel Humor und Ausdauer gezeigt hast, wie man mit einem Terrier konsequent und effektiv umgeht und dabei nie die Zuneigung zum Hund außen vor gelassen hast.
    PS: vielleicht lerne ich irgendwann auch noch mal, mich nicht in der Reizangel zu verheddern, so dass wir auch diese Methode gut anwenden können, ohne dass Sally das Apportsel ständig bekommt und ich außer Gefecht gesetzt bin….Da bitte ich noch um Nachhilfe.

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  2. PS: ach ja, es gibt auch Rückschritte und der Terrier erinnert sich daran, dass er ohne Leine die Chance hat, seiner Passion ganz frei und ungestüm zu frönen. So geschehen im Großraum Hannover an diesem Wochenende. Das ist dann der Zeitpunkt, für die oben genanten Flüche, Abbitte an alle niedersächsischen Karnickel und das Geloben von lebenslanger Leinenpflicht...Der Gedanke, Hundekuchen AUS nicht FÜR Hund zu machen, wurde dann doch wieder recht schnell verworfen - schließlich war es nicht Sally, die die Leine abgemacht hat...

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