Quelle: FB Fund, |
Also gut, ich werde versuchen hier wieder etwas Leben in den
Blog zu bringen.
Facebook ist ja so ein Phänomen, ein Forum in dem sich jeder
zu jedem Thema äußern darf. Ich bin da auch, jaahaaa, sogar in einigen Foren.
In einem Forum über „spezielle“ Hunde habe ich mich bestens unterhalten gefühlt.
Die Administratorin, eine talentierte Humoreskenautorin, brachte mich
regelmäßig zum Grinsen mit ihren Geschichten aus dem Leben.
Bis mir auffiel das diese Geschichten ganz vielen
Hundebesitzern zur Inspiration dienten um das Verhalten ihrer Vierbeiner pauschal
zu entschuldigen und sich vermeindliche Rückenstärkung für ihr Unvermögen zu
holen. Quasi Absolution durch Geschichten lesen.Um Diesen den Spiegel vorzuhalten
postete ich aus einer Laune heraus das:
Gehört der hier her? Klar dass die Frage kommen muss. Kein
Problem. Möge der Admin mich löschen – nachdem ich das hier mal losgeworden
bin:
"Permissive Erziehung ist nicht gleichzusetzen mit
antiautoritärer Erziehung, beim Menschen. Jeder kennt jemanden der jemanden
kennt, der im Supermarkt erlebt hat, dass ein Anderer einem unerzogenen „Erdarfdas,weilderistantiautoritärKind“
ein Glas Honig über dem Kopf geleert hat. Das waren in den 70ern die „AA Kinder“
– „Antiautoritäre Arschloch Kinder“, wir wissen ja alle was „AA“ noch bedeutet,
so war es damals auch gemeint.
Das wird von Hundemamas und –papas gerne unreflektiert auf
die Vierbeiner gemünzt, mangels Nachwuchs oder aus Faulheit, das mag jeder
sehen wie er möchte.
Hunde sind aber keine Menschen, Hunde sind eine andere
Rasse, denken anders und reagieren anders. Hunde werden geprägt, sie kennen
keine Logik. Erziehung ist wichtig, Erziehung ohne Persönlichkeit zu brechen,
wohlbemerkt. Wenn der Dackel beschließt nachts in den Garten zu müssen und zwar
nicht alleine, sondern unter Jubelgeheuel und Artgenossenweckenderweise
Dreiebenengetobe – dann ist er ein Arschlochhund, denn er hat nur mich geweckt.
Er hat nicht: Andere gefährdet oder absichtlich beschädigt.
Mein Hund hört aufs Wort, wenn ich sage komm her, oder
nicht, kommt er her, oder nicht – ein Arschlochhund eben. Ein Hund der im freien Feld Wild jagt ist schlicht
unerzogen, ein Hund der, obwohl an der Leine geführt, alles und Jeden anpöbelt
ist unerzogen.
Menschen die sich Hunde anschaffen und nicht Willens und in
der Lage sind sich um deren Erziehung zu kümmern haben keine Arschlochhunde,
aber deren Hunde haben dafür …. ."
Drei Stunden später hat der Post über 90 Kommentare, Auszüge
gefällig? Hier einige wenige: ( wer mehr möchte, ich habe bis xyz die Screens
gesammelt)
-Ach, ich denke, da tritt Dir keiner auf die Füße. Du hast
ja irgendwie recht. Und Du als Jäger stellst eh nochmals andere Vorgaben in den
Raum als die Fraktion die glaubt, ihr Hund sei zu klein/debil/aus dem TS und zu
viel erlebt etc
- Du bist hier wirklich nicht in der richtigen Gruppe...
- Hunde die an der Leine pöbeln sind doch nicht immer
unerzogen... Solche allgemeinen Aussagen liebe ich ja und das am frühen morgen.
-Schonmal was von misshandelten Hunden gehört, von Hunden
die durch andere Hunde so geworden sind ..
-„ADMIN“ schau dir mal den Bericht an, bitte
- …..Nur weil ein Hund draussen andere Hunde Scheisse findet
ist er noch lange nicht asozial. Eigentlich ist er sehr sozial um mal zum
hübschen Wolfthema zu kommen. Da wird auch nur innerhalb des Rudels akzeptiert
und es trifft sich soweit ich weiss auch nicht Rudel a mit Rudel b zum
Tischtennis….
- vorallem sind leinenpöbler nicht unerzogen, sondern oft
instinkttiere! außen in der natur werden fremde rudel auch bekämpft u
verscheucht! nicht anders isses oft an der leine...sie verteidigen ihr
rudel...dass hunde mit allem u jeden sozial sein sollen, is von menschenhand
gewollt u wird erwartet, hat aber mit der natur des hundes nix zu tun...mein
einer liebt sein rudel u paar ausnahmen, aber des wars dann auch...shit happens
*schulterzuck* is eben a hund u ka mensch, wobei es bei mir eigentl gleich
is...menschenrudel, freunde u tiere ja, andere menschen meist *urghs*
- Dann bitte. Hol Dir meinen unerzogenen jagenden Terrier
und meinen unerzogenen bellenden Dackel ab und arbeite dran. Wir sprechen uns
in sechs Monaten noch mal….
- Mein Hund pöbelt an der Leine wenn er Hunde sieht, die er
nicht mag (oder als unsymphatisch eingestuft hat). Soll er. Er geht ja nicht
drauf und beißt. Geht man sich eben aus dem Weg bzw. aneinander vorbei. Wenn
das alle so handhaben würden wäre meiner nicht schon 3 mal attackiert worden
von Hunden die sich entweder losgerissen hatten oder frei liefen und
Herrchen/Frauchen absolut ignorierten. Meiner ist klein und im großen ganzen
freundlich. Abrufbar in dackeltypischen Grenzen (er scheint ein Dackel-Pudel
Mix zu sein, Genaues wissen nur die unbekannten Eltern). Also achte ich
verstärkt auf meine Umwelt und leine ihn rechtzeitig an bevor er den anderen
Hunden zu nahe kommt, den Hasen / Fasan / die Rehe entdeckt. Sicher könnte er
mehr Training vertragen, macht uns aber beiden keinen Spaß, also wird er nie im
Restaurant brav neben mir liegen während ich ihn ignoriere und mich anderen
Dingen widme. Da ich eher selten in Restaurants gehe, was soll´s?
Das sind natürlich nur Auszüge, selbstverständlich so
gewählt, das ich in bestem Licht erscheine ;-D.
Ohne auf die Einzelheiten einzugehen, Jahre der Beschallung
von Rütter, Millan, und Co sind
vernebelt an den Leuten vorbeigerauscht. Bitte nicht mich falsch verstehen, Hunde
sind ebenso Individuen wie andere Lebewesen mit Hirn. Im Hirn entstehende
Verknüpfungen nennt man je nach Alter, Intensität und Anzahl Prägung oder
Lernen. Nur als Beispiel: Im Rudel (Herde, Gruppe, zusammengewürfelter Haufen ...) verteidigt zuerst der Chef, nicht das
Fußvolk, frisst erst der Boss, nicht der Tross. Wenn wir mit dem Hund unterwegs
sind geben wir das Kommando ebenso zum Spielen wie zum Gehorsam. Das ist nicht
gleichbedeutend mit unterdrücken der Individualität. Generell haben auch
Auslandshunde ihre Prägung und wissen wer der Boss ist, die sind nur härter im
Nehmen, die waren Überlebende auf der Straße. Aber ich schweife ein wenig ab,
sehe ich gerade.
Es geht mir generell um Arschies die eigentlich gar keine
sind, es geht um die Pseudoarschies und deren oberes Ende der Leine. Die nutzen
dieses Facebook Forum um sich vermeindliche Rückenstärkung zu holen, das haben
die Anderen, die die sich wirklich Mühe geben nicht verdient. Mit dem Kopf auf
der Tastatur grüßt
Stefan